Kristine - meine Gedanken - unsortiert
zerrissen
- zerrissen zwischen der Sehnsucht nach dir Karla
und dem Wunsch nicht an dir zu zerren - sondern deinen jetzigen Platz anzunehmen
- zerrissen zwischen dem lange genossenem Gefühl der Sicherheit
und dem wie aus dem Nichts auftauchenden Abgrund
- zerrissen zwischen dem Gefühl, die Welt müsste stehen bleiben, so grausam ist dein Tod für uns
und dem Wissen alles geht so weiter wie bisher - nur für uns ist alles anders.
- zerrissen zwischen den liebevollen Erinnerungen an dich Karla
und dem neuen Dauergast "Trauer"
- zerrissen zwischen der sich einstellenden Vertrautheit mit dem Dauergast "Trauer"
und kämpfend um die Erinnerungen an dich Karla
- zerrissen zwischen dem Wunsch, trotz dieser riesigen klaffenden Wunde weiterzuleben
und manchmal einfach zu müde und zu erschöpft zu sein und am liebsten aufgeben wollen
- zerrissen wegen des Wissen, dass du Karla, dass nie gewollt hättest
und dich so unendlich zu vermissen
Kristine
Ich vermisse dich so sehr.
Ich kann es einfach nicht verstehen:
Du wirst nie wieder bei mir sein.
Ich hatte niemals Angst dich zu verlieren,
ich habe niemals darüber nachgedacht.
Doch als ich dich dann verloren hatte, war für mich alles aus.
Wie ein Schlag auf den Kopf.
Niemals hatte ich damit gerechnet.
Ich lebte nicht mehr,
ich funktionierte nur noch.
Mein Körper war anwesend.
Mein Kopf war es nicht.
Ich habe angefangen nachzudenken.
Ich habe angefangen Angst zu haben.
Ich habe angefangen die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Ich habe angefangen anders zu werden.
Ich habe schließlich auch wieder angefangen zu leben.
Und immer werde ich nachdenken.
Immer werde ich Angst haben.
Immer werde ich die Welt aus einer anderen Perspektive sehen.
Immer werde ich anders sein.
Immer werde ich dich vermissen.
Immer werde ich dich lieben.
Und niemals werde ich dich vergessen.
Mama