15. Oktober 2016
Nichts bleibt wie es ist.
Das wissen zumindest wir verwaisten Eltern nur zu gut.
Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird.
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Nun ist Karla 10 Jahre nicht mehr hier bei uns – unfassbar zehn Jahre.
Ich freu mich dass ihr alle hier seid um uns gemeinsam an Karla zu erinnern, mit allen Gefühlen, die dazu gehören:
Freude
Trauer
Liebe
Sehnsucht
Schmerz
Wut
Verzweiflung
Angst
Gerade am Anfang überschatten die negativen Gefühle oft alles andere.
Sie tun furchtbar weh, wir wollen sie nicht fühlen, am liebsten wollen wir sie einfach wegmachen.
Es scheint so unglaublich ungerecht, dass wir das alles nun ertragen müssen. Immer wieder habe ich nach einer Abkürzung gesucht.
Doch die Wahrheit ist: Es gibt keine Abkürzung, keinen Weg an den schmerzhaften Gefühlen vorbei. Das einzige, was diese Gefühle wollen, ist gefühlt werden. Das klingt so einfach und zugleich ist es so wahnsinnig schwer, sich darauf einzulassen.
Und nun nach 10 Jahren? Tut es weniger weh, das Karla nicht mehr hier bei uns ist?
Das ist schwer zusagen. Es ist nicht mehr so akut als wenn ein Messer immer wieder in der Wunde bohrt. Aber Karla fehlt. Manchmal morgens schon – manchmal nachts und manchmal mitten am Tag.
Warum? Weil Karla einmalig war, wie jeder Mensch – und somit unersetzlich.
Erinnerungen an die Menschen, die wir lieben,
sind das Kostbarste das uns geblieben.
Erinnerungen sind in der Nacht das warme Licht,
sind die Brücke zum Jenseits, die nie zerbricht.
Erinnerungen werden mich immer begleiten.
An dieser Stelle möchte ich ganz ausdrücklich DANKE sagen an Malika, Florian und Holly, die mich/uns hautnah erleben und mich/uns so nehmen wie wir sind:
Karla du bleibst unvergessen!