15. Oktober 2008

 

Traueranzeige aus dem Hamburger Abendblatt
Traueranzeige aus dem Hamburger Abendblatt

Zwei Jahre ohne Karla - wir wollten diesen Tag nicht alleine verbringen, sondern mit Freunden und Familie an Karla denken und uns an sie erinnern.

Deshalb haben wir am 15. Oktober 2008 um 16 Uhr eine Gedenkfeier in der Christianskirche in Ottensen für Karla gemacht.

 

Vielen Dank an

Thandi, Katha, Viktoria und Joana Marie (Band Liedschatten),

Karo und Julian,

Justine und Jowanka,

und Henning und Marcus

für die musikalische Begleitung der Feier.

 

Es war besonders schön, dass Romane, Karlas Gastmutter aus Frankreich, bei uns sein konnte.

Danke auch an Uschi Mühlenbehrend, dass sie da war.

 

Es war eine traurige - aber auch schöne Feier.  Danach sind wir gemeinsam zum Friedhof gegangen und haben am Grab 18 grüne Luftballons für Karla steigen lassen!

 

Die Reden von Kristine und Romane findet ihr weiter unten auf der Seite.

 

 

weitere Eindrücke findest

du in unserer Bildergalerie.

 

 

Rede von Kristine

 

Es gibt viele Abgründe - und ab und zu einen Hoffnungsschimmer

es gibt viel Schmerz - und auch Liebe

es gibt viel Trauer - und auch manchmal Freude

es gibt endlose Sehnsucht - und auch viel Nähe

es gibt viele Tränen - und ab und zu ein Lachen

es gibt viele Sorgen - und wenige unbeschwerte Momente

es gibt oft Verunsicherung - und selten auch das Gefühl von Sicherheit

 

Karla, du bist nun seit 2 Jahren nicht mehr hier bei uns -

ich freue mich, dass wir heute nicht alleine sind -

um uns an dich zu erinnern und an

dich zu denken

 

Ganz besonders freue ich mich, dass Romane, Karlas Gastmutter, aus Frankreich hier

ist um diesen schweren Tag gemeinsam zu verbringen.

 

Diese große Kerze haben wir gemeinsam mit Romane schon ein

bisschen geschmückt für Karla.

Wenn ihr möchtet, könnt ihr gerne nachher selber

auch noch etwas für Karlas Kerze beitragen.

 

Ich kann nicht glauben, dass du Karla nun schon 2 Jahre nicht mehr hier bei uns bist

 

wie gerne würde ich wieder mit dir reden

wie gerne würde ich dich wiedersehen

wie gerne würde ich dich wieder in die Arme schließen

wie gerne würde ich dich aufwachsen sehen

wie gerne würde ich dich riechen

wie gerne würde ich dir beim Basketball zugucken

wie gerne würde ich dich Gitarre spielen hören...

 

 

all dies geht nicht mehr!

und das tut sehr weh - manchmal ist es kaum auszuhalten

- aber was können wir tun?

 

wir können uns gemeinsam erinnern

an deine Lebendigkeit

deine Fröhlichkeit

deinen Witz

deine Ausdauer

deine Begeisterung

deinen Ehrgeiz

deine ausgleichende Art

 

denn das was uns verbindet, wird stärker sein, als das was uns trennt.

 

Je schwerer und voller die Erinnerung

desto schwerer die Trennung.

Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in stille Freude.

 

Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,

sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

 

Was wir tief in unserem Herzen besitzen,

können wir nicht durch den Tod verlieren.

 

Für immer wirst du in unseren Herzen sein

Niemals sind wir in Gedanken an dich allein

 

Und irgendwann gibt es ein Wiedersehen!

 

Kristine

 

Rede von Romane

(übersetzt aus dem französischen)

 

Bevor ich diesen Text geschrieben habe, habe ich mir vorgestellt, wie ich jetzt mit euch sprechen werde.

Ich habe mich gefragt, was mir wichtig ist, Euch heute zu sagen, warum ich hier bin?

 

Ich bin gekommen, um Erinnerungen mit Euch zu teilen.

Ich bin gekommen weil ich Karla liebte.

Es machte mir Freude, sie bei uns zu empfangen.

 

Die Eindrücke, die sie mitbrachte, weckten schöne Kindheitserinnerungen in ihrem Land, in Eurem Land.

 

Vielleicht war gerade deswegen, Karla, unsere Beziehung so einfach.

 

Eines Tages, habe ich folgende Sätze auf dem Friedhof in Chateaugiron

gelesen:

Ich bin nicht weggegangen, ich bin jetzt nur auf der anderen Seite des

Weges, aber ich bleibe mit euch.“

Karla, du bist bei mir geblieben, in meinen Gedanken, in meinem Herzen,

jeden Tag seit deinem Tod.

Ich war da, als Du auf die andere Seite des Weges gegangen bist.

Du bist weggegangen in meinen Armen, gegen mein Herz und das Wichtigste ist die Erinnerung an diese starke Welle der Liebe, die Dich umgeben hat.

Die Erinnerung an dieses Gefühl begleitet mich jeden Tag.

 

Ich frage mich, wofür ich Dir unbedingt danken möchte, Karla.

Ich danke Dir für alles, für den Menschen, der du bist und bleibst, und dass Du weiter lebst in meinem Gedächtnis.

Und dass ich mich erinnere an die Karla, die ein rosa Fahrrad ausprobierte, wie sie lachte, als ich ihr sagte „Rosa ist perfekt für ein Mädchen“.

Und dass ich mich erinnere an die von Pierres Spontanität so erstaunte und belustigte Karla.

Und dass ich mich erinnere an die Karla mit ihrer so behutsamen Präsenz.

 

Ich frage mich, was mir noch wichtig ist?

Karlas Tod akzeptieren heißt: den Schmerz und die Traurigkeit anzunehmen, aber auch die Freude, die Liebe und das Leben anzunehmen.

 

Leben mit dieser Geschichte, das Annehmen des Schmerzes, der Freude, die Traurigkeit, die Liebe, das Leben annehmen...

Vielen Dank von tiefem Herzen, dass ich dies mit Euch teilen darf.

 

Romane